Patchwork-Familien: Klare Regeln erleichtern das Miteinander
Patchworkfamilien sind ein Zeichen unserer Zeit. Neue Partnerschaften werden samt Kind, Kegel und Hund eingegangen und das führt oft zu Konflikten. Ratlosigkeit herrscht oft auf beiden Seiten: Warum gelingen bestimmte Dinge gut und andere laufen völlig aus dem Ruder? Das hat einen ganz bestimmten Grund: Verbesserungswürdige Situationen brauchen Struktur. Und diese kann nur durch das Aufstellen von Regeln gegeben werden.
Klare Regeln
Nun erkennt man ja oft nicht gleich im Vorfeld, wo sich Schwierigkeiten ergeben könnten. Meistens kristallisieren sich Krisenherde langsam heraus. Wenn man etwa bemerkt, dass Diskussionen beim gemeinsamen Essen oft in Streitigkeiten münden und einem buchstäblich der Appetit vergeht, so muss beiden Parteien erklärt werden, dass ab sofort erst nach dem gemeinsamen Essen etwaige Probleme angesprochen und diskutiert werden. Grundsätzlich sollten gemeinsame Mahlzeiten die Familieneinheit stärken und einen harmonischen Hintergrund haben. Sind sich die anderen Familienmitglieder erst einmal darüber im Klaren, dass Unstimmigkeiten nicht bei Tisch geregelt werden, ist eine wichtige Regel aufgestellt und integriert.
Das Miteinander
In einer Patchworkfamilie ist das Zusammenleben oft eine Gradwanderung. Man muss den neu dazugekommenen Teil der Gemeinschaft erst richtig kennen- und einschätzen lernen. Umso wichtiger ist es, dass die Beziehungsberechtigten für ihre Kinder – und zwar für beide Seiten(!) – klare Grenzen definieren. Bei Nichteinhaltung sollten auch adäquate Konsequenzen angekündigt werden. Je klarer die Regeln und Anweisungen, desto mehr Harmonie kann erlebt werden.
Auch die Partner selbst sollten sich an Deals halten
Nicht nur die Kindern sollten sich an Arrangements halten – auch die Erwachsenen werden sich der anspruchsvollen Aufgabe gegenüber sehen, immer wieder neue Übereinkünfte ausdealen zu müssen. Selten ist das einfach, denn schließlich hat man auch seine eigenen Grenzen zu wahren. Dennoch ist eine Beziehung ohne Kompromisse sehr einseitig belastet und wird früher oder später an nicht ausverhandelten Komplikationen zugrunde gehen. Grenzen müssen immer wieder neu gezogen werden.
Eine gesunde Beziehung lebt vom achtsamen Umgang miteinander. Wem es gelingt, diese Harmonie immer wieder aufs Neue zu erschaffen und zu stärken, wird zwar nicht immer vor kleinen Zwistigkeiten gefeit sein. Doch dieses Potential der gegenseitigen Wertschätzung und der damit einhergehenden Anerkennung der Grenzen seines Gegenübers kann vieles überwinden.